Martina Munz, Nationalrätin

Gerechtigkeit durch Weiterbildung und Nachholbildung

Auch ältere Menschen haben Anrecht auf eine aktuelle Berufsausbildung. Weiterbildung ist der Schlüssel zur Erhaltung der Arbeitsmarktfähigkeit. In der Schweiz suchen rund eine halbe Million Personen Arbeit. Gleichzeitig beklagen viele Unternehmen einen Fachkräftemangel. Mit finanzierbarer Aus- und Weiterbildung kann Angebot und Nachfrage besser aufeinander abgestimmt werden. Es darf nicht sein, dass Menschen, die arbeiten wollen, vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen bleiben. Investitionen in Flüchtlinge und Spätzugezogene ermöglichen eine Leben in Würde. Das zahlt sich langfristig aus.

Frühe Förderung schafft Chancengerechtigkeit

Kinder, die beim Eintritt in den Kindergarten das Spielen nicht gewohnt sind und die Sprache nicht erlernt haben, können diesen Rückstand während der ganzen Schulzeit kaum mehr aufholen. Frühe Förderung lohnt sich für alle und ist die beste Armutsprävention.

Kein Abschluss ohne Anschluss

Berufsausbildung, höhere Berufsbildung und Fachhochschulen sind die Basis für die Innovationskraft der Schweiz. Das duale Berufsbildungssystem der Schweiz erhält viel Lob. Die Durchlässigkeit von der Lehre bis zur Universität ist ein herausragender Pluspunkt. Durch den schnellen Wandel der Berufe steht die Berufsbildung aber vor neuen Herausforderungen. Ausbildungsgänge müssen für Erwachsene flexibilisiert und Vorleistungen validiert werden.

Hochschulen auf Top-Niveau

Langfristig kann die Schweiz nur durch die uneingeschränkte Teilnahme am Forschungsprogramm Horizon Europe internationale wettbewerbsfähig bleiben. Das institutionelle Rahmenabkommen schafft dafür die Voraussetzung. Für Studierende sind faire Stipendien und die uneingeschränkte Mobilität durch Erasmus+ entscheidende Faktoren der Chancengerechtigkeit.

Wir tragen die Verantwortung für das kulturelle Erbe.

Vielfalt gehört zu unserer Kultur. Tragen wir Sorge dazu. Pflege der Vielfalt bedeutet immer auch Minderheitenschutz. Das Erlernen einer zweiten Landessprache ist ein verbindendes Element.

Raub von Kunstgegenständen zerstört die Identität von Ethnien. Der Handel in der Schweiz von Raubkunst und Gegenständen aus Raubgräberei muss konsequent unterbunden werden! Die Erträge daraus dienen zur Finanzierung von Kriegen.

Keine Demokratie ohne Medienvielfalt

Die Medienvielfalt ist Teil des Service Public und muss erhalten bleiben. Die Konzentration der grossen Medienhäuser nimmt ein beängstigendes Ausmass an. Mainstream und "Kurzfutter" ersetzen Recherchen. Unabhängige Medien kämpfen ums Überleben. Sie spielen zur Information der Bevölkerung eine wichtige Rolle. Langfristig braucht es eine Medienfinanzierung zur Erhaltung des Qualitätsjournalismus.